Alle Jahre wieder
Alle Jahre wieder,
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.
(2) Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus.
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.
(3) Ist auch mir zur Seite
still und unerkannt,
daß es treu mich leite
an der lieben Hand.
Wilhelm Hey (1789-1854) Weise: Friedrich Silcher (1789-1860)
Als ich bei meinen Schafen wacht
Als ich bei meinen Schafen wacht,
Ein Engel mir die Botschaft bracht,
Des bin ich froh, bin ich froh,
Froh, froh, froh, o, o, o!
||: Benedicamus Domino:||
(2) Er sagt, es soll geboren sein
Zu Bethlehem ein Kindelein.
(3) Er sagt, das Kind liegt dort im Stall
Und soll die Welt erlösen all.
(4) Als ich das Kind im Stall gesehn,
Nicht wohl konnt' ich von dannen gehn.
(5) Das Kind zu mir sein Äuglein wandt,
Mein Herz gab ich in seine Hand.4
(6) Demütig küßt' ich seine Füß,
Davon mein Mund ward zuckersüß.
(7) Als ich heim ging, das Kind wollt' mit
Und wollt' von mir abweichen nit.
(8) Das Kind legt' sich an meine Brust
Und macht' mir da all Herzenslust.
(9) Den Schatz muß ich bewahren wohl,
So bleibt mein Herz der Freuden voll.
Chorlied aus dem 17. Jhdt.
Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen
Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
Wie glänzt er festlich, lieb und mild,
Als spräch' er: "Wollt in mir erkennen
Getreuer Hoffnung stilles Bild."
(2) Die Kinder stehen mit hellen Blicken,
Das Auge lacht, es lacht das Herz,
O fröhlich, seliges Entzücken,
Die Alten schauen himmelwärts.
(3) Zwei Engel sind hereingetreten,
Kein Auge hat sie kommen sehn,
Sie gehn zum Weihnachtsbaum und beten
Und wenden wieder sich und gehn.
(4) "Gesegnet seid ihr alten Leute,
Gesegnet sei du kleine Schar !
Wir bringen Gottes Segen heute
Dem braunen wie dem weißen Haar !"
(5) "Zu guten Menschen, die sich lieben,
Schickt uns der Herr als Boten aus,
Und seid ihr treu und fromm geblieben,
Wir treten wieder in dies Haus !"5
(6) Kein Ohr hat ihren Spruch vernommen
Unsichtbar jedes Menschen Blick
Sind sie gegangen wie gekommen,
Doch Gottes Segen bleibt zurück.
T: Hermann Kletke 1841
Der Christbaum ist der schönste Baum
Der Christbaum ist der schönste Baum,
den wir auf Erden kennen;
im Garten klein, im engsten Raum,
wie lieblich blüht der Wunderbaum,
||: wenn seine Lichter brennen, :||
ja brennen.
(2) Denn sieh‘: in dieser Wundernacht
ist einst der Herr geboren,
der Heiland, der uns selig macht;
hätt‘ er den Himmel nicht gebracht,
||: wär alle Welt verloren, :||
verloren.
(3) Doch nun ist Freud und Seligkeit,
ist jede Nacht voll Kerzen.
Auch dir, mein Kind, ist das bereit't,
dein Jesus schenkt dir alles heut,
||: gern wohnt er dir im Herzen, :||
im Herzen.
(4) O laß ihn ein, es ist kein Traum!
Er wählt dein Herz zum Garten,
will pflanzen in den engen Raum
den allerschönsten Wunderbaum
||: und seiner treulich warten, :||
ja warten.
T: Johannes Karl (+1887)6
Engel auf den Feldern singen
Engel auf den Feldern singen,
stimmen an ein himmlisch Lied,
und im Widerhall erklingen
auch die Berge jauchzend mit.
||: Gloria in excelsis deo :||
(2) Christ, der Retter, stieg hernieder,
der sein Volk von Schuld befreit!
Danket ihm mit euren Liedern,
seid zu seinem Lob bereit.
(3) Laßt nach Bethlehem uns ziehen,
wie der Engel uns gesagt!
Laßt uns betend vor ihm knieen,
der das Heil uns heut gebracht.
(4) Preis sei Gott und Friede allen,
denen er die Schuld vergibt.
Heut soll unser Lob erschallen,
weil er alle Menschen liebt.
(5) Heilig, Gott der Engelscharen!
Lob und Dank die Welt erfüllt!
Um den Sohn zu offenbaren,
ward das Wort im Fleisch enthüllt.
T: Aus Frankreich 18 Jhdt.
Es führt drei König Gottes Hand
Es führt drei König Gottes Hand
mit einem Stern aus Morgenland
zum Christkind durch Jerusalem
zur Davids Stadt nach Bethlehem.
Gott, führ auch uns zu diesem Kind
und mach aus uns sein Hofgesind!7
(2) Aus Morgenland in aller Eil
sie reisten weit, viel hundert Meil.
Sie zogen hin zu Land und See,
bergauf, bergab, durch Reif und Schnee.
Zu dir, o Gott, die Pilgerfahrt
uns dünke nie zu schwer und hart.
(3) Sie kehrten bei Herodes ein,
am Himmel schwand des Sternes Schein;
doch wie zum Kind sie eilig gehen,
den Stern sie auch von neuem sehn.
Gott, laß das Licht der Gnad uns schaun,
auf deine Führung fest vertraun!
(4) Und überm Haus wo’s Kindlein war
stand still der Stern, so wunderbar;
da knien sie und weih‘n dem Kind
Gold, Weihrauch, Myrrh‘ zum Angebind.
Gott, nimm von uns als Opfergut
Herz, Leib und Seele, Ehr und Blut!
(5) Durch Weihrauch stellten fromm sie dar,
daß dieses Kind Gott selber war;
die Myrrh‘ auf seine Menschheit wies,
das Gold die Königswürde pries.
O Gott, halt uns bei dieser Lehr;
dem Irrtum und dem Abfall wehr!
T: Friedrich v. Spee 1623; M: Köln 18808
Es ist ein Ros’ entsprungen
Es ist ein Ros’entsprungen
aus einer Wurzel zart;
wie uns die Alten sungen,
von Jesse kam die Art.
Und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter,
wohl zu der halben Nacht.
(2) Das Röslein, das ich meine,
davon Jesaja sagt,
hat uns gebracht alleine
Marie, die reine Magd.
Aus Gottes ew'gem Rat
hat sie ein Kind geboren
und blieb doch reine Magd.
(3) Das Blümelein so kleine,
das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine
vertreibt’s die Finsternis,
wahr Mensch und wahrer Gott,
hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd und Tod.
T: geistlicher Dichter, 15. Jhdt. Weise: 15. Jhdt.
Es ist für uns eine Zeit angekommen
||: Es ist für uns eine Zeit angekommen,
es bringt uns eine große Gnad. :||
Unser Heiland Jesus Christ,
der für uns, der für uns,
der für uns Mensch geworden ist.9
(2) ||: Es sandte Gott seinen Engel vom Himmel
zur Jungfrau hin nach Nazareth. :||
„Sei gegrüßt, du Jungfrau rein,
den aus dir, denn aus dir,
will der Herr geboren sein.!“
(3) ||: Maria hörte des Höchsten Begehren,
sich neigend sie zum Engel sprach: :||
„Sie, ich bin des Herren Magd,
mir gescheh, mir gescheh,
mir gescheh, wie du gesagt.
(4) ||: Und es erging ein Gebot des Kaisers,
daß alle Welt geschätzet wird. :||
Josef und Maria voll Gnad
zogen hin, zogen hin,
zogen hin zur Davidstadt.
(5) ||: Es war kein Raum in der Herberg zu finden,
es war kein Platz für arme Leut. :||
In dem Stall bei Esel und Rind
kam zur Welt, kam zur Welt,
kam zur Welt das heilge Kind.
(6) ||: Es waren Hirten bei Nacht auf dem Felde,
ein Engel dort erschienen ist: :||
„Fürcht euch nicht, ihr Hirtenleut!
Fried und Freud, Fried und Freud,
Fried und Freud verkündt ich heut!
(7) ||: Denn euch ist heute der Heiland geboren,
der euer Herr und Retter ist. :||
Dieses Zeichen merkt euch gut:
Gottes Kind, Gottes Kind,
Gottes Kind in der kalten Krippe ruht!“10
(8) ||: Sie liefen eilend und suchten und fanden,
was auf dem Felde verkündet ward. :||
Unsern Heiland Jesus Christ,
der für uns, der für uns,
der für uns Mensch geworden ist.
(9) ||: Vom Morgenlande drei Könige kamen,
ein Stern führt sie nach Bethlehem. :||
Myrrhen, Weihrauch und auch Gold,
brachten sie, brachten sie,
brachten sie dem Kindlein hold.
Es kam ein Engel hell und klar
Es Kam ein Engel hell und klar
von Gott aufs Feld zur Hirtenschar;
der war gar sehr von Herzen froh
und sprach zu ihnen fröhlich so:
Valentin Triller 1555 (danach „Vom Himmel hoch da komm ich her“)
Es kommt ein Schiff geladen
Es kommt ein Schiff, geladen
Bis an den höchsten Bord,
Trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
Des Vaters ewig's Wort.
(2) Das Schiff geht still im Triebe,
Trägt eine teure Last;
Das Segel ist die Liebe,
Der Heilig Geist der Mast.
(3) Der Anker haft' auf Erden
Da ist das Schiff am Land.
Das Wort soll Fleisch uns werden,
Der Sohn ist uns gesandt.11
(4) Zu Bethlehem geboren
Im Stall ein Kindelein,
Gibt sich für uns verloren;
Gelobet muß es sein.
(5) Und wer dies Kind mit Freuden
Umfangen, küssen will,
Muß vorher mit ihm leiden
Groß Pein und Marter viel.
(6) Danach mit ihm auch sterben
Und geistlich aufersteh'n,
Das Leben zu ererben,
Wie an ihm ist gescheh'n.
Gelobet seist du, Jesu Christ
Gelobet seist du, Jesu Christ,
Daß du Mensch geboren bist.
Von einer Jungfrau, das ist wahr;
Des freuet sich der Engel Schar.
Kyrieleis!
(2) Des ew'gen Vaters einzig Kind
Jetzt man in der Krippen findt,
In unser armes Fleisch und Blut
Verkleidet sich das ew‘ge Gut.
Kyrieleis!
(3) Den aller Welt Kreis nie beschloß,
Der liegt in Marien Schoß;
Er ist ein Kindlein worden klein,
Der alle Ding' erhält allein.
Kyrieleis!12
(4) Das ew’ge Licht geht da herein,
Gibt der Welt ein’n neuen Schein;
Es leucht’t wohl mitten in der Nacht
Und uns des Lichtes Kinder macht.
Kyrieleis!
(5) Der Sohn des Vaters, Gott von Art,
Ein Gast in der Welt hier ward,
Und führt uns aus dem Jammertal,
Er macht uns Erben in sein'm Saal.
Kyrieleis!
(6) Er ist auf Erden kommen arm,
Daß er unser sich erbarm',
Uns in dem Himmel mache reich
Und seinen lieben Engeln gleich.
Kyrieleis.
(7) Das hat er alles uns getan,
Sein' groß' Lieb' zu zeigen an.
Des freu' sich alle Christenheit
Und dank' ihm des in Ewigkeit.
Kyrieleis!
Martin Luther, 1524;
Heiligste Nacht! Heiligste Nacht!
Heiligste Nacht! Heiligste Nacht!
Finsternis weichet, es strahlet hernieden
lieblich und prächtig vom Himmel ein Licht.
Engel erscheinen, verkünden den Frieden,
Frieden den Menschen, wer freuet sich nicht?
Kommet, ihr Christen, o kommet geschwind,
Seht da die Hirten, wie eilig sie sind!
Eilt mit nach Davids Stadt!
Den Gott verheißen hat,
Liegt dort als Kind, liegt dort als Kind.13
(2) Göttliches Kind! Göttliches Kind!
Du, der gottseligen Väter Verlangen,
Zweig, so der Wurzel des Jesse entsprießt.
Laß dich mit inniger Liebe umfangen,
Sei uns mit herzlicher Demut gegrüßt:
Göttlicher Heiland, der Christenheit Haupt,
Was uns der Sündenfall Adams geraubt,
Schenket uns deine Huld,
Sie tilgt die Sündenschuld
Jedem, der glaubt, jedem, der glaubt.
(3) Liebreiches Kind! Liebreiches Kind!
Reu' und Zerknirschung, die bring' ich zur Gabe,
Will nie mehr lassen von Gott, meinem Heil.
Jesus, dich lieb' ich! O wenn ich dich habe,
Hab' ich den besten, den göttlichen Teil.
Außer dir möge mich nichts mehr erfreun;
Denn ich verlange vereinigt zu sein
Nur mit dir, Göttlicher!
Du bist mein Gott und Herr.
Und ich bin dein, und ich bin dein.
T: u. M: Christoph Bernhard Verspoell 1810 nach Salzburg 1783
fritzchenegonberta - 15. Dez, 07:28