Dienstag, 27. März 2012

DNA Fingerabdruck – nicht fälschungssicher!

Seit der genetische Fingerabdruck 1984 entwickelt wurde, hat er die Kriminaltechnik wie keine andere forensische Methode revolutioniert und klassische Methoden aus dem Rampenlicht gedrängt (Bild: Siegfried Fries/pixelio). Nie galt eine Technik als so zuverlässig, um aus kleinsten Spuren am Tatort sicher einen Täter zu identifizieren. Doch diese scheinbare Sicherheit erschüttern nun Forscher aus Israel. Sie halten es für möglich, den genetischen Fingerabdruck zu fälschen.
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Der genetische Fingerabdruck wird erzeugt, indem DNA aus Gewebe vom Tatort gewonnen wird. Das können Hautzellen, Speichel oder Sperma sein. Aus den Erbgut-Spuren wird im Labor ein Profil erstellt, das für ein einziges Individuum charakteristisch ist. Eine Ausnahme hierbei sind eineiige Zwillinge, da ihre genetische Information nahezu identisch ist. Fehler können auftauchen, wenn die Proben durch fremde DNA verunreinigt werden. Auch ist es möglich, Gewebe einer anderen Person an einen Tatort zu schmuggeln. Dafür benötigen die Täter allerdings entsprechendes Gewebe von dieser Person. Blut oder Speichel beispielsweise wirken überzeugender als Haare, sind jedoch schwer zu beschaffen.

Grundsätzlich aber sind Manipulationen den israelischen Forschern zufolge in der Durchführung so einfach, dass bereits Biologiestudenten sie bewältigen könnten. In einem Versuch gewannen sie eine winzige DNA-Menge aus einigen Haarwurzeln eines Mannes und kopierten sie. Dann nahmen sie das Blut einer Frau und entfernten die weißen Blutkörperchen. Da im Blut ausschließlich die weißen Blutkörperchen DNA enthalten, war es nun genetisch »sauber« und konnte mit der kopierten DNA gemischt werden. Bei der späteren Analyse des Blutes in einem unabhängigen Labor wurde die Probe eindeutig als genetischer Fingerabdruck eines Mannes identifiziert.

Selbst ohne Gewebe ist eine Fälschung möglich. Dazu ist jedoch der Zugang zu einer Datenbank nötig, die den genetischen Fingerabdruck der betreffenden Person enthält. Der besteht aus 13 DNA-Schnipseln von verschiedenen Stellen des Genoms, also des gesamten Erbguts. Diese Schnipsel lassen sich künstlich herstellen. Ihre Variation ist begrenzt. Mit einem Fundus von nur 425 verschiedenen Schnipseln kann nach Einschätzung der Israelis jeder beliebige genetische Fingerabdruck zusammengemischt werden, ohne je mit der betroffenen Person in Kontakt gekommen zu sein.

Die Tests der Forscher zeigen, dass bisherige forensische Methoden den Unterschied zwischen echter und gefälschter DNA nicht unterscheiden können. Das soll sich nun jedoch ändern. In ihrer Firma »Nucleix« haben sie eine Methode erarbeitet, mit der im Labor erzeugte DNA identifiziert werden kann. In lebenden Organismen wird DNA »methyliert«. Das bedeutet, es werden winzige Moleküle angehängt. Im Labor dagegen passiert das nicht. Ist eine DNA-Probe nicht methyliert, ist sie nicht natürlich – damit also gefälscht. Die Bio-Wissenschaftler rund um Elon Ganor arbeiten nun daran, den Test zum Standardverfahren in der Kriminaltechnik zu machen. Damit wollen sie sicherstellen, dass der genetische Fingerabdruck das sichere Indiz bleibt, für das er derzeit gemeinhin noch gehalten wird.

Montag, 26. März 2012

Aus dem Takt

Wie war das gleich noch mal mit der Zeitumstellung? Vor oder zurück? Wie soll man sich das auch merken können. Mit einer Eselsbrücke eigentlich ganz einfach:

Im Frühjahr werden die Stühle vor das Lokal gestellt, im Herbst kommen sie zurück ins Lager
Zeitumstellung
Eingeführt wurde die Zeitumstellung in Deutschland im Jahr 1916. Drei Wochen später folgten Großbritannien und Irland. In den 40er und 50er Jahren gab es neben der Sommerzeit sogar eine Hochsommerzeit, bei der die Uhren um zwei Stunden vorgestellt wurden. 1950 schaffte man Sommerzeit und Hochsommerzeit einfach komplett ab. 30 Jahre später wurde die Sommerzeit dann doch wieder eingeführt. Man wollte in Europa in Sachen Zeit einfach keine Ausnahme mehr sein. Außerdem sollte fortan durch das länger genutzte Tageslicht Energie gespart werden. Doch weit gefehlt: Gerade in den kälteren Monaten heizt man stärker, wenn man eine Stunde früher aus dem Bett steigen muss.

Laut Erkenntnissen des Umweltbundesamtes wird am Ende sogar mehr Energie verbraucht als gewonnen. Kein Wunder, dass inzwischen viele Deutsche eine Abschaffung der Sommerzeit befürworten.

Neben diesem Irrglauben bringt die Zeitumstellung auch körperliche und seelische Probleme mit sich: Biologisch betrachtet entsteht durch die Zeitumstellung ein kollektiver Mini-Jetlag. Körperfunktionen wie Blutdruck, Körpertemperatur und Herzfrequenz geraten durcheinander.

Die Folge: Übermüdung, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen oder sogar depressive Verstimmungen. Trotz dieser Bilanz gibt es natürlich Argumente, die für die Zeitumstellung sprechen. Viele nutzen die helleren Abende im Sommer für ihre Freizeitgestaltung. Und im Winter ist eine Stunde länger schlafen natürlich auch nicht das schlechteste, oder?

Donnerstag, 22. März 2012

Bakterium entsorgt Atommüll

Geobacter hat eine Leibspeise: radioaktiv strahlendes Material. Das Bakterium frisst es und neutralisiert den Schadstoff. Es könnte zum Entsorgen von Atommüll herangezogen werden, sogar bei Reaktorhavarien.

Dieses Bakterium befleißigt sich einer einzigartigen Diät. Es steht auf Giftstoffe, besonders uranhaltige, baut diese in seinen Organismus ein und neutralisiert sie. Sein Name: Geobacter.

Einem Forscherteam der Michigan State Universität rund um die Biologin Gemma Reguera ist es gelungen, dieses ungewöhnliche Vermögen zu steigern. Eine genetische Veränderung gestattet es dem Bakterium nun, sogar größere Mengen an verstrahltem Material zu speichern.

Bakterium Geobacter – Hoffnung bei Reaktorhavarien

Das macht es für die Atomwirtschaft interessant. Geobacter eignet es sich für die Entsorgung von Atommüll. Auch auf Unglücksstellen wie dem havarierten Reaktor von Fukushima könnte der Mikroorganismus eingesetzt werden.

Die Forschungsarbeit konnte auch klären, wie das Bakterium funktioniert. Es ist umgeben von feinsten Härchen. Sie nehmen den Atommüll auf und bauen die Verstrahlung ab. Gleichzeitig fungieren sie als eine Art Generator, der Elektrizität erzeugt. Damit ließe sich eine Brennstoffzelle antreiben.

Mittwoch, 21. März 2012

Weinen ist gesund!

Egal ob Wut oder Angst, Schmerz oder Trauer: Menschen weinen. Aber wieso? Was ist der Grund für unsere Tränen? Welchen evolutionsbiologischen Nutzen haben sie?

Eine neue Erklärung liefert der israelische Biologe Oren Hasson von der Universität Tel Aviv. In der Zeitschrift "Evolutionary Psychology" veröffentlichte er seine neuesten Forschungsergebnisse. Danach sollen Tränen Mitleid und Verständnis wecken. Sie zeigen den Mitmenschen, dass die weinende Person verletzlich und hilfsbedürftig ist. Daraus ergibt sich die Chance, die zwischenmenschlichen Beziehungen zu stärken.

Weinen führt zu körperlichen Reaktionen. Es erhöht den Puls und die Schweißbildung. Gegen Ende des Weinens tritt eine Beruhigung ein und die Atmung verlangsamt sich. Weiterhin vermuten die Wissenschaftler, dass Tränen chemische Substanzen vernichten, die sich bei negativen Emotionen bilden. Wer also häufiger weint, sorgt damit auf natürliche Weise für einen Spannungsabbau (Foto: pixelio, Tom Trumpelt).

Hasson entdeckte, dass sich die Wirkung nicht nur auf den Weinenden beschränkt, sondern auch sein Gegenüber beeinflusst. Experimente zeigten, dass Tränen auf die Mitmenschen stärker wirken und intensivere Gefühle auslösen, als wenn nur über die Emotionen berichtet wird. Der Weinende signalisiert, dass er in seinen Handlungen behindert ist. "Indem Tränen die Sicht verschmieren, verhindern sie, dass der Weinende selbst angreift oder sich verteidigt", sagt Hassan. Mit diesem Signal wird das Gegenüber besänftigt und sensibilisiert für die Notlage und Schutzbedürftigkeit des Weinenden.

Ob Tränen wirklich zu einer stärkeren Bindung und mehr Empathie führen, hängt von der Situation ab. Im Büro, wo Emotionen in der Regel versteckt werden, haben Tränen wahrscheinlich keine Wirkung. Sie könnten sogar eine Negativreaktion auslösen.

Dienstag, 20. März 2012

Die Schlafdauer – künftig genetisch gesteuert?

Manche Menschen brauchen nur vier, andere zwölf Stunden Schlaf. Ein Verursacher ist das „Siebenschläfer-Gen“. Seine Träger schlafen eine halbe Stunde länger pro Nacht. Lässt es sich bald beeinflussen – mit welchen Folgen?

Piip. Piiiiep. Piiiiiiieeep. Ein nervtötendes Geräusch morgens um 6 Uhr. Draußen ist es eiskalt, im Bett schön warm. Aufstehen? Nein, danke! Lieber noch mal umdrehen und ein halbes Stündchen länger schlafen. Mit Faulheit hat das nichts zu tun. Hier ist ein Siebenschläfer-Gen am Werk.

Wissenschaftler von der University of Edinburgh und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München untersuchten die Schlafdauer von mehr als 30´000 Menschen aus ganz Europa. Sie fanden heraus, dass Langschläfer das Gen ABCC9 in sich tragen. Dadurch bräuchten sie eine halbe Stunde mehr Schlaf pro Nacht.

Mehr als acht Stunden Schlaf mit dem „Siebenschläfer-Gen“

Alle Teilnehmer lieferten eine Art Schlaftagebuch ab. Darin hielten sie jeweils fest, wie lange sie geschlafen hatten, ob sie Schlaftabletten zu sich nehmen und ob sie im Schichtdienst arbeiten. Zudem gab jeder eine Blutprobe für eine DNA-Analyse ab.

Die Forscher verglichen die Daten mit den Ergebnissen des DNA-Tests. Das Resultat: Menschen mit einer Variation des Gens brauchen mehr als durchschnittlich acht Stunden Schlaf.

Jeder fünfte Europäer hat das „Siebenschläfer-Gen“

Versuche mit Fruchtfliegen zeigten, dass das „Siebenschläfer-Gen“ unterdrückt werden kann. Die Tiere brauchten dadurch weniger Schlaf. Eine wichtige Erkenntnis für die Forscher. Wird sich die Schlafdauer künftig genetisch kontrollieren und steuern lassen?

Das könnte erhebliche Konsequenzen haben. Viele Genies brauchten einen langen Schlaf, um tagsüber mit glänzenden Geistesleistungen aufwarten zu können. Etliche Frauen schwören auf ihren Schönheitsschlaf. Danach kann sich Haut nur bei einer langen Nachtruhe vollständig regenerieren. Könnte die Manipulation des „Siebenschläfer-Gens“ unseren ganzen Arbeitsrhythmus verändern?

Das alles ist noch Zukunftsmusik. Wenn morgen früh der Wecker wieder piept, hilft nur eines: den inneren Schweinehund überwinden und raus aus den Federn!

Montag, 19. März 2012

Warum merken Frauen sich ihre Träume besser?

Träume stellen die Wissenschaft bis heute vor unlösbare Rätsel: Trotz Traumdeutung und -therapie ist ihr biologischer Sinn ebenso umstritten wie ihr präziser Inhalt. Da die oft bizarren Bildsequenzen nur im Gehirn schlafender Menschen stattfinden, lassen sie sich selbst mit ausgeklügelten Messtechniken nicht direkt beobachten. Allenfalls im Nachhinein können Träumer von den Erlebnissen der Nacht berichten. Forscher der Universität Basel haben nun bei einer Befragung von 5600 Jugendlichen festgestellt, dass es beim Erinnern zwischen den Geschlechtern deutliche Unterschiede gibt. So wissen Mädchen öfter als Jungen, welche Szenen nachts durch ihren Kopf gespukt sind. Dies hängt hauptsächlich mit dem insgesamt leichteren Schlaf der Mädchen (und Frauen) zusammen: Biologen vermuten dahinter die Notwendigkeit, unruhigen Nachwuchs auch nachts zu bemerken. Hinzu kommen hormonelle Schwankungen, die direkt an den Menstruationszyklus gekoppelt sind.



So werden auch die Traumphasen häufiger unterbrochen und setzen sich deshalb besser im Gedächtnis fest. Außerdem messen Frauen ihrem Innenleben ohnehin mehr Bedeutung bei. Allerdings träumen Männer deshalb nicht seltener als Frauen. Wie Neurobiologen bei Vermessungen des Gehirns festgestellt haben, hat das Geschlecht keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Träumen. Dennoch herrscht auch im Reich des Schlafs keine Gleichberechtigung: Frauen werden öfter von Albträumen geplagt als Männer. Und auch die Themen der finsteren Fantasien unterscheiden sich: Während Männer eher von geplatzten Terminen und fristlosen Kündigungen heimgesucht werden, also beruflichen Unannehmlichkeiten, quälen Frauen oft existenzielle Alpträume von Haar- und Zahnausfall oder unkontrollierbare Stürze ins Bodenlose. Die nächtlichen Heimsuchungen sind jedoch selten: Die Hälfte aller Menschen hat nie einen Albtraum.

Freitag, 16. März 2012

Was passiert, wenn wir plötzlich offline wären?

»Keine Verbindung zum Internet. Versuchen Sie es später erneut.« Die Fehlermeldung auf dem Monitor lässt viele nervös werden. Wieder und wieder erscheint sie – weltweit. Im Internet herrscht bedrohliche Funkstille.
Es ist dies der Tag, der eigentlich niemals kommen sollte. Doch Warnungen einiger Wissenschaftler vor einer Super-Sonneneruption wurden in den Wind geschlagen, wie zuletzt die des Astro-Meteorologen Daniel Baker von der University of Colorado. Nun haben geomagnetische Stürme elektrische Systeme und Funknetze auf der Erde zerstört. »Totalausfälle des Internets durch Sonnenstürme sind denkbar, zumal es sich um eine sensible Technologie handelt und es für diesen Fall kaum Vorkehrungen gibt«, sagt Sandro Gaycken, Cyber- Sicherheitsforscher an der Freien Universität Berlin. Die Sonne tobt, und die Welt geht offline. Nur ein Szenario, sicher. Doch unmöglich ist es nicht.

Eine Welt ohne Web ist mittlerweile so bedrohlich geworden, dass sich Fachleute allmählich ernsthaft mit der Was-wäre-wenn- Frage auseinandersetzen. Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass sich in den kommenden 10 Jahren mit einer zehn- bis 20-prozentigen Wahrscheinlichkeit ein größerer Ausfall der kritischen Informations- Infrastruktur ereignen wird. Der nicht flächendeckende und nur wenige Tage dauernde Blackout würde die Weltwirtschaft rund 250 Milliarden US-Dollar kosten. Udo Helmbrecht, Professor und Geschäftsführer der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit ENISA, sieht besonders in den Bereichen Energie, Transport, Finanzwesen, öffentliche Verwaltung und Wirtschaft eine große Abhängigkeit vom Internet. »Würde das Internet in großen Teilen ausfallen, wäre das eine echte Gefahr für unser Wohlergehen«, sagt Helmbrecht.

Selbst in Deutschland wird das Risiko inzwischen ernst genommen: 2009 hat das Bundeskabinett die »Nationale Strategie zum Schutz kritischer Infrastrukturen« (KRITIS) auf den Weg gebracht, die darauf zielt, Informationswege gegen Störungen und Ausfälle zu schützen – egal, ob die Technik versagt oder Cyber-Terroristen zuschlagen. Doch einen Plan B für ein globalen Ausfall oder gar ein Leben nach dem World Wide Web gibt es nicht. ENISA-Chef Helmbrecht hält das Worst-Case-Szenario für eher unwahrscheinlich, einen breitflächigen Ausfall hingegen nicht. Er vertraut zunächst auf die dezentrale Struktur des Internets. Experten sprechen von einem »robusten Ökosystem«. Gemeint ist ein Geflecht aus vielen unabhängigen Netzen, die zu einem Ganzen, dem WWW, zusammengeschaltet werden.

Man könnte auch sagen: Dieses Ökosystem wuchert wild wie Wurzelwerk. Und damit hat die vermeintlich sichere Struktur einen entscheidenden Haken: Die Experten haben den Überblick verloren. Niemand weiß, wie robust die einzelnen Verbindungen des Netzes sind, wo Angreifer leichtes Spiel haben, welche Folgen Ausfälle von Knotenpunkten für das gesamte System haben. Wie groß ist das Internet überhaupt? Welche Gestalt hat es? Was sind die Hauptschlagadern? Niemand kennt die Antworten.

Eine Studie der ENISA kommt zu dem Schluss: »Es fehlt an einschlägigen Daten zu nahezu jedem Aspekt des Systems.« Das Internet erscheine »zugleich robust und labil«. Wie robust das Gebilde ist, sei noch zu wenig erforscht. Bisher habe man »die unsichtbare Hand« das Ökosystem bauen lassen. »Tatsächlich wissen wir in der Forschung wenig über das gesamte Ausmaß der Vernetzung, welche Ereignisse ernste Folgen haben könnten und ob wir dann überhaupt noch reagieren können«, sagt Sicherheitsforscher Sandro Gaycken.

Bekommen Tiere vom Passiv-Rauchen Krebs?

Was Affen betrifft, ist die Situation unklar. Aber wenn die geliebte Hauskatze bei jeder Anstrengung keucht, permanent hustet, tränende Augen hat und immer wieder unter Bindehautentzündung leidet, könnte das nicht die Folge einer Erkältung, sondern des Tabakkonsums von Herrchen oder Frauchen sein. Für die kleinen Mitbewohner ist das Vergnügen ihrer Besitzer oft eine extreme Belastung des Organismus: Forscher der Universität von Massachusetts fanden heraus, dass Katzen, die in Raucher-Haushalten leben, doppelt so häufig an Lymphomen erkranken wie Artgenossen, die ohne den Zwangsgenuss von Zigaretten auskommen konnten.

Die britische Studie belegt, dass der Nikotingehalt im Organismus der passiv rauchenden Katzen bis zu dreißigmal höher liegt als beim menschlichen Raucher.

Warum so viel Nikotin in die Atemwege der Vierbeiner strömt, ist schnell erklärt: Zum einen atmen Katzen beinah doppelt so schnell wie Menschen, zum anderen nehmen die Stubentiger durch die Fellpflege Rauchpartikel auf. Das Reinigen des Fells gilt als Hauptursache für die hohe Tumoranfälligkeit bei Hauskatzen. Doch tiermedizinische Kliniken in den USA konnte die enge Beziehung zwischen Tumorentstehung und Zigarettenrauch auch für diverse Hundearten nachweisen, mit einem interessanten Nebenergebnis: Die Gefahr, an Krebs zu erkranken, betraf vor allem Rassen mit eher kurzen Nasen.

Mittwoch, 14. März 2012

Nachrichten 14.03.12

Katastrophe in Schweizer Autobahntunnel
Bus verunglückt auf Klassenfahrt - 28 Tote

In einem Schweizer Autobahntunnel ist ein belgischer Reisebus schwer verunglückt: 28 Menschen kamen ums Leben, unter den Opfern sind laut Polizeiangaben 22 Kinder. Dutzende Verletzte wurden mit Hubschraubern und Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht.

Bern - Sie waren auf dem Rückweg aus den Skiferien: Bei einem schweren Verkehrsunfall im Schweizer Kanton Wallis sind am Dienstagabend 28 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten befinden laut Kantonspolizei 22 Kinder. 24 weitere Kinder wurden bei dem Unfall verletzt, wie die Schweizer Behörden am Mittwochmorgen mitteilten. In dem belgischen Reisebus waren den Angaben zufolge zwei Schulklassen aus Flandern unterwegs, insgesamt 52 Personen.

Am Dienstagabend war der Bus in einem Autobahntunnel der A9 bei Siders aus noch ungeklärten Gründen gegen die Tunnelwand und frontal in eine Nothaltestelle geprallt. Der Bus fuhr auf der Autobahn von Siders in Richtung Sitten. Die Kinder aus den Orten Lommel und Heverlee waren auf dem Heimweg aus den Wintersportferien im Val d'Anniviers.
Die Polizei hatte nach dem Unfall am Dienstagabend zunächst nur von Schwerverletzten berichtet. Am Mittwochmorgen gaben die Behörden dann bekannt, dass 28 Menschen ums Leben gekommen seien, darunter auch die beiden Busfahrer.

Die Rettungsaktion im Tunnel dauerte die ganze Nacht über an. Die Verletzten wurden mit Helikoptern und Rettungswagen in vier Krankenhäuser im Wallis transportiert. Zwei Schwerverletzte wurden in die Universitätsklinik von Lausanne gebracht, ein weiterer Schwerverletzter in ein Krankenhaus nach Bern.

Die Angehörigen der Opfer sollen am Vormittag im Wallis eintreffen. Sie sollen von Psychologen begleitet und betreut werden.


Treffen mit Karsai
De Maizière in Kabul eingetroffen
Verteidigungsminister Thomas de Maizière ist zu einem unangekündigten Besuch in Kabul eingetroffen. Der CDU-Politiker will sich mit seinem afghanischen Kollegen und Präsident Hamid Karsai treffen.

Zwei Tage nach Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Verteidigungsminister Thomas de Maizière zu einem Besuch in Afghanistan eingetroffen. In Kabul will sich der CDU-Politiker unter anderen mit Präsident Hamid Karsai und Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak treffen. Bereits in der vergangenen Woche hatte de Maizière die deutschen Truppen im Norden des Landes besucht. Am Montag war Merkel im Hauptquartier der Bundeswehr in Masar-i-Scharif.

Der Besuch findet nur wenige Tage nach dem Amoklauf eines US-Soldaten statt, bei dem 16 Zivilisten getötet wurden, darunter neun Kinder. Die Taliban haben Rache angekündigt. Am Dienstag wurde am Ort des Amoklaufs eine Regierungsdelegation von Aufständischen angegriffen. In Dschalalabad gingen Hunderte von Demonstranten auf die Straße und skandierten "Tod für Amerika".

Pakistan als Schlüsselnachbar
De Maizière hatte vor Kabul in Pakistan und Usbekistan Station gemacht, den aus deutscher Sicht wichtigsten Nachbarländern Afghanistans. Vom usbekischen Stützpunkt Termes aus wird die Bundeswehrtruppe auf dem Luftweg versorgt. In den nächsten Jahren soll durch das zentralasiatische Land ein Teil der Abzugs-Karawane rollen. Der Atommacht Pakistan, die als Rückzugsraum und Operationsbasis der afghanischen Aufständischen gilt, wird eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung Afghanistan beigemessen.

Die Reise dient auch der Vorbereitung des NATO-Gipfels im Mai in Chicago, bei dem die Weichen für die Zeit nach dem internationalen Kampfeinsatz 2014 gestellt werden sollen. De Maizière hat deutlich gemacht, dass an dem Abzugstermin festgehalten werde. Äußerungen Merkels dazu hatten am Montag vorübergehend für Verwirrung gesorgt


Fördergelder eingefroren
EU straft Schuldensünder Ungarn ab
Als erstes EU-Land verliert Ungarn Fördergelder aus Brüssel. Eine halbe Milliarde Euro liegen erstmal auf Eis. Bis Juni muss Budapest neue Sparschritte präsentieren.


Die EU hält die Sorgenländer Ungarn, Spanien und Griechenland auf Sparkurs und ließ die Keule der schärferen Regeln zur Haushaltskontrolle am stärksten auf Ungarn niedersausen. Die EU-Finanzminister beschlossen am Dienstag in Brüssel das Einfrieren von fast einer halben Milliarde Euro EU-Fördermitteln ab 2013, falls die Regierung in Budapest bis Juni keine neuen Sparschritte präsentiert. Griechenland muss kurz nach dem Abschluss der Sparbeschlüsse für das zweite Rettungspaket bis Mai ebenfalls neue massive Einschnitte finden. Auf Spaniens drohende Rezession nahm die Eurogruppe dagegen stärker Rücksicht und gestand dem Land für 2012 ein höheres Defizit zu als bisher vereinbart - unter der Bedingung, dass die Drei-Prozent-Grenze des Stabilitätspakts 2013 eingehalten wird.
Am alten Ziel eines niedrigeren Defizits festzuhalten und binnen eines Jahres damit mehr als vier Prozentpunkte die Neuverschuldung senken zu müssen, sei nicht realistisch, begründete Finanzminister Wolfgang Schäuble die Milde gegenüber Spanien. Die konservative Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy wollte zunächst das Defizit 2012 auf 5,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) senken. Nach stundenlanger Diskussion versprach Spanien auf Druck der Euro-Länder, noch 0,5 Prozentpunkte Einsparungen oder fünf Milliarden Euro mehr zu schaffen. Den Budgetentwurf für 2013 soll Spanien Ende März gemeinsam mit dem durch den Regierungswechsel verspäteten Etat für 2013 vorlegen. So soll klar sein, wie die Quote im kommenden Jahr unter drei Prozent sinken kann. "Die Entscheidung zeigt, dass die Euro-Zone zunehmend hin und hergerissen ist zwischen dem strikten Sparzwang und einem wachstumsfreundlicheren Herangehen", erklärte Carsten Brzeski, Analyst von der ING Bank.

Ungarn werden Daumenschrauben angelegt
Spanien und Ungarn waren die ersten Nagelproben für die in der Schuldenkrise verschärften Regeln zur Haushaltskontrolle. Die Daumenschrauben wurden jetzt aber nur dem Nicht-Euro-Staat Ungarn angelegt, während Spanien keine Geldstrafe droht, obwohl dies nach den neuen Spielregeln möglich wäre. Dies könne sich ändern, wenn sich die Regierung nicht an die Vereinbarungen halte, erklärte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Die schärferen Regeln funktionierten. "Die Länder, in denen Probleme entstehen, müssen ihre Probleme nachhaltig und glaubwürdig in Angriff nehmen, das findet statt", sagte Schäuble.

Gemeinsam mit der österreichischen Finanzministerin Maria Fekter hatte Schäuble Diplomaten zufolge aber versucht, für Ungarn noch eine Schonfrist herauszuschlagen und den Beschluss zum Einfrieren der Mittel erst im Juni zu treffen. Doch hier setzte sich die Kommission durch. Für Ungarn kam eine unbequemere Lösung heraus als die EU-Behörde es vorgeschlagen hatte.

Ungarn hat bisher nie Stabilitätspakt eingehalten
Der Juni wurde nun als Frist festgelegt, neue Einsparungen vorzulegen. Nach dem Plan der Kommission hätte das Land das Enteisen der Fonds mit neuen Zusagen auch noch bis September erreichen können. Ungarn droht im kommenden Jahr erneut die Drei-Prozent-Grenze zu reißen, nachdem der Haushalt 2011 nur dank umfangreicher Einmalmaßnahmen im Plus gehalten wurde. Seit seinem EU-Beitritt 2004 hat das Land noch nie die Vorschriften des Stabilitätspaktes eingehalten.

Mit der Drohung der EU steht für Ungarn der Verlust erklecklicher Beträge zur Förderung von Infrastruktur oder sozialen Projekten auf dem Spiel. Die Summe von 495 Millionen Euro entspricht 29 Prozent der für 2013 verfügbaren Kohäsionsfondsmittel oder 0,5 Prozent des BIP. Und das, wo in diesem Jahr nach der neuesten Prognose der Organisation für wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung ein BIP-Rückgang um 0,6 Prozent droht.

Griechenland hat zweite Chance
Griechenland hat nach dem Beschluss des zweiten Rettungspakets über 130 Milliarden Euro und dem Forderungsverzicht von gut 100 Milliarden Euro eine zweite Chance, wie Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker sagte. Die Schuldenquote könnte bis 2020 von mehr als 160 Prozent des BIP sogar auf knapp 117 Prozent sinken. Doch müsste das Land trotz der tiefen Rezession von gut zehn Prozent im vergangenen Jahr dazu weiter heftig sparen und bis 2030 von diesem Kurs nicht abweichen, wie es im Bericht der EU und des Internationalen Währungsfonds hieß.

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fritzchenegonberta - 27. Mär, 09:40

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