Montag, 27. Februar 2012

PROJEKT „FUTURICT“ Die Kristallkugel der Wissenschaft PROJEKT „FUTURICT“ Die Kristallkugel der Wissenschaft PROJEKT „FUTURICT“ Die Kristallkugel der Wissenschaft

Forscher aus ganz Europa arbeiten an einer riesigen Weltsimulation, mit der sie soziale und ökonomische Krisen vorhersagen wollen. Doch wann genau ein Regime am Ende ist, lässt sich kaum abschätzen.

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In Budapest nominierte Anfang Mai die Europäische Kommission sechs Dossiers als "Flagships". FuturICT ist das einzige, das aus dem Gebiet der Humanwissenschaften stammt. Der Name ist ein Wortspiel, ein Zusammenschluss des Wortes Future und dem Kürzel ICT, das im Englischen die Informations- und Kommunikationstechnologien bezeichnet.

Diese Technologien, die Unmengen von Daten anhäufen und aufbereiten, bieten den Soziologen nicht bloss Rohmaterial für einen einfachen Diskurs, sondern liefern vielmehr die Grundlage für eine Wissenschaft, die mit absoluter Präzision das Studienobjekt beschreiben und sogar seine Entwicklung voraussagen kann. Das war die Grundidee.

In der Beschreibung des Projektes äussern sich die Autoren zuweilen schwärmerisch. FuturICT, im Untertitel als "knowledge accelerator" (Wissensbeschleuniger) bezeichnet, wird mit dem Apollo-Programm verglichen. Nur wird diesmal nicht der Mond, sondern die Erde erforscht.

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Konkret heisst das: Die Forscher sammeln so viele Daten wie möglich, vor allem aus dem Internet, aber auch aus Archiven und Erhebungen über das kollektive Verhalten. Die Bereiche Finanzen, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt werden wissenschaftlich beobachtet. Die gesammelten Daten werden einem "Living Earth Simulator" gefüttert, der im Idealfall das Funktionieren der Gesellschaft als Modell darstellen kann, so wie das bereits für komplexe Systeme in der Physik und in der Biologie möglich ist.

Das strikte Einhalten des Datenschutzes hat selbstverständlich höchste Priorität. Das Rumschnüffeln im Privatleben der Leute ist überhaupt nicht das Ziel der Väter von FuturICT. Die Wissenschafter suchen nach Erkenntnissen, die "der ganzen Gesellschaft zu gute kommen".


Vertrauen
FutureICT ist zusammen mit den Projekten Human Brain Project und Guardian Angels der EPF Lausanne die dritte in der Schweiz verankerte Flagship-Kandidatur für die europäische Forschung. Doch am Schluss werden im besten Fall zwei von sechs Kandidaten das Rennen machen, und die entscheidenden Punkte werden eher politischer als wissenschaftlicher Natur sein.
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Wie Dirk Helbing glaubt auch Steven Bishop an die Chancen des Projektes. "Natürlich fällen letztlich die Politiker den Entscheid, doch sie werden sich bei ihren wissenschaftlichen Beratern informieren, wem sie die Stimme geben sollen. Unsere Chancen sind durchaus intakt, und wir werden es schaffen, denn es ist lebenswichtig, gewisse Probleme zu lösen, und wir haben die Mittel dazu", bekräftigte der britische Mathematiker Anfang Mai.
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